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Ein kreativer Kopf geht in den Ruhestand

  • Kirche ins Gespräch zu bringen: Das war sein Motor für viele Projekte. Jetzt wechselt Pastor Thomas Heik in den Ruhestand.

Osdorf – Es sprudelte bei ihm. Ob Valentinstagsgottesdienste, die verschiedenen Projekte anlässlich des Reformationstages zusammen mit der Grundschule Osdorf, der Himmelsgarten auf dem Friedhof, die kirchliche Laufgruppe, InstaChurch, die Kurzvideos für die Kitakinder in der Coronazeit: Thomas Heiks Name ist verbunden mit unzähligen kreativen Projekten, die er in der Kirchengemeinde Osdorf-Felm-Lindhöft ins Leben gerufen hat. 15 Jahre hat er dort gemeinsam mit anderen das Gemeindeleben geprägt. Am Sonntag, 5. März, wir er um 14 Uhr im Rahmen eines Gottesdienstes in der Osdorfer Kirche in den Ruhestand verabschiedet.

„Was ist nicht das Übliche? Was können wir hier anders machen? Das waren meine Leitgedanken“, sagt Heik (65). Die Ideen seien dann einfach entstanden, mal durch Gespräche mit kirchenferneren Menschen oder mit den eigenen Kindern. Er habe sich immer einen gewissen Blick von Außen auf Kirche bewahrt, sagt Heik. Bereits als Geschäftsführer des Evangelischen Eckernförde Programms, ein Innovationsprojekt des damaligen Kirchenkreises Eckernförde, habe er Ideen entwickelt, um Kirche ins Gespräch zu holen. „In Osdorf habe ich das im Kleinen weitergeführt“, sagt er.

Aufgewachsen ist Thomas Heik in Kiel. Auf dem Blücherplatz und auf der sogenannten Katholikenwiese an der Forstbaumschule hat er als Jugendlicher Fußball gespielt. Nach dem Abitur studierte er zunächst auf Lehramt, wechselte dann aber zur Theologie. Seine Oma und seine Mutter hätten ihn an den Glauben herangeführt. „Beten gehörte als Kind jeden Abend für mich dazu, auch heute noch“, berichtet er. Später bekam er Kontakt zur evangelischen Jugend. „Ich habe dadurch ein sehr positives Bild von Kirche bekommen“, sagt Heik. Nach dem Studium 1983 organisiert er für ein Jahr das Jugendfriedensdorf der Evangelischen Kirche mit. Es fand damals im Rahmen der Kieler Woche statt. Es folgte das Vikariat in Büdelsdorf. Danach wollte er „mehr über den Tellerrand schauen“, wie er sagt, und arbeitete auf übergemeindlichen Pfarrstellen – als theologischer Referent für die Diakonie Schleswig-Holstein und als Geschäftsführer des Evangelischen Eckernförde Programms. Nach der Familiengründung wechselt er in die Gemeindearbeit. Zunächst ging es nach Marne. Vor 15 Jahren suchte er dann die Nähe zu Kiel und wechselte mit seiner Familie nach Osdorf. Bis auf ein Jahr als Referent in der Bischofskanzlei Schleswig war er hier Gemeindepastor. Er erinnert sich gern an seinen ersten Gottesdienst in der Gemeinde zurück. Es war der Einschulungsgottesdienst. Mit Handpuppen gestalteten er und seine älteste Tochter Nele die Andacht. „Das kam richtig gut an und war ein sehr guter Start für mich“, erinnert sich Heik. Für seine Ideen habe es immer offene Ohren in der Gemeinde gegeben. Ein tolles Team aus Ehrenamtlichen und Kirchengemeinderat habe er hier gehabt. Drei Vikare hat er ausgebildet. Unzählige Familien begleitete er in den 15 Jahren. Hier sind seine Kinder groß geworden. Alle drei hat er hier konfirmiert. Er erinnert sich gern zurück.

Nun kommt der Wechsel in den Ruhestand. Heik ist bereits nach Kiel gezogen, wohnt jetzt in der Nähe der Forstbaumschule. Er geht mit seinem Hund wieder an Orten spazieren, die er aus seiner Kindheit kennt. Für ihn ist das ein Geschenk. Über seine Berufswahl ist er glücklich. „Mir hat er immer viel Freude gemacht, Menschen an den wichtigen Punkten im Leben zu begleiten“, sagt er. „Das ist das Wichtigste für mich an diesem Beruf.“ Jetzt ist da Raum für Neues. Ehrenamtlich möchte er sich in Zukunft engagieren. In welchem Bereich, das lotet er noch aus. Joggen und Fahrradfahren werde er weiterhin und vielleicht mal mit dem Rad nach Taizé fahren. Oder den Winter auf den Kanaren verbringen. Ideen hat er genug.

 

Neubesetzung der Pfarrstelle in Osdorf

Noch gibt es keine Nachfolgerin bzw. Nachfolger für Pastor Heik. Das erste Bewerbungsverfahren mit zwei Kandidaten ist gelaufen. Keiner der beiden Kandidaten bekam bei der Wahl am 13. Februar die erforderliche Mehrheit. Die Stelle kann jetzt wieder neu ausgeschrieben werden, voraussichtlich im April. Für Vertretung während der Vakanzzeit ist gesorgt.